FOCAL-Points: Hebelpunkte für nachfrageseitige Klimapolitik
Alina Brad vom Institut für Politikwissenschaft und Etienne Schneider vom Institut für Internationale Entwicklung wirken am Projekt „FOCAL-Points“ mit.
Um Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, sind grundlegende Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft nötig. Dabei spielen nachfrageseitige Maßnahmen, also solche, die auf Veränderungen im Konsumverhalten von Haushalten abzielen, eine zunehmend wichtige Rolle.
Überblick
Um Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, sind grundlegende Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft nötig. Dabei spielen nachfrageseitige Maßnahmen, also solche, die auf Veränderungen im Konsumverhalten von Haushalten abzielen, eine zunehmend wichtige Rolle. Diese Maßnahmen haben das Potenzial, Emissionen durch Vermeidung, Verlagerung oder Verbesserung der Nachfrage nach emissionsintensiven Waren und Dienstleistungen zu verringern. Allerdings gibt es bisher nur wenige Untersuchungen darüber, wie sich klimapolitische Maßnahmen langfristig auf haushaltsbezogene Treibhausgasemissionen auswirken.
Das Projekt FOCAL-Points zielt darauf ab, diese Forschungslücke zu schließen und Hebelpunkte für eine effektive nachfrageseitige Klimapolitik in Österreich zu identifizieren. Basierend auf inter- und transdisziplinären Untersuchungen wird das Projekt zunächst zwei neue empirische Datengrundlagen schaffen: Zum einen werden die haushaltsbezogenen Treibhausgasemissionen in Österreich für den Zeitraum 1995-2020 quantifiziert und in Hinblick auf verschiedene sozio-ökonomische Charakteristika analysiert. Zum anderen wird eine Politikanalyse durchgeführt, die nachfrageseitige Klimapolitiken und wichtige öffentliche Investitionsentscheidungen im gleichen Zeitraum untersucht, wobei der Fokus auf den Sektoren Transport und Wohnen liegt.
Die ersten Ergebnisse werden in einem Stakeholderprozess mit Praktikerinnen und Bürgerinnen diskutiert, um Zusammenhänge und Einstiegspunkte für einen transformativen Wandel zu erkunden. Das Konzept der „Hebelpunkte“ wird verwendet, um Best-Practice-Beispiele effektiver politischer Interventionen zu identifizieren und herauszufinden, wo zukünftige nachfrageseitige Klimaschutzmaßnahmen ansetzen müssen, um Klimaneutralität bis 2040 in Österreich zu erreichen.