Am Freitag, den 08. März 2024, vergab der Forschungsverbund Umwelt und Klima  im Rahmen seiner feierlichen Auftaktveranstaltung zum ersten Mal seinen Umwelt- und Klimapreis in zwei Kategorien: Die Nachwuchswissenschafterinnen der Universität Wien, Tatiana Konrad und Lucia Fuchslueger, wurden mit dem Forschungspreis ausgezeichnet. Katharina Rogenhofer, Alumna der Universität Wien und engagierte Fürsprecherin einer evidenzbasierten Klimapolitik erhielt den Gesellschaftspreis Umwelt und Klima für ihr wirkungsvolles Engagement in der Zivilgesellschaft. Am internationalen Weltfrauentag würdigte der Forschungsverbund Umwelt und Klima damit die bedeutenden Leistungen der drei Frauen.

Der Forschungspreis Umwelt und Klima macht Frauen in der Wissenschaft sichtbar

„Mit dem Forschungspreis Umwelt und Klima hat sich der Forschungsverbund zum Ziel gesetzt, die nächste Generation an Nachwuchswissenschafter*innen zu fördern“, so Co-Leiter Thilo Hofmann. In diesem Jahr wird die exzellente Forschung von Frauen an der Universität Wien ausgezeichnet werden.

„Die Vergabe des Forschungspreises an Lucia Fuchslueger und Tatiana Konrad lenkt daher den Blick auf ihre herausragenden Forschungsleistungen, mit denen sie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Klimawandels geleistet haben“, wie Sabine Pahl, Co-Leiterin des Forschungsverbunds, betont.

Tatiana Konrad: Der „kulturelle Blick“ auf Klima- und Umweltfragen

Als Postdoktorandin am Institut für Anglistik und Amerikanistik setzt Tatiana Konrad ein Beispiel für die interdisziplinäre Herangehensweise an die komplexen Klima- und Umweltfragen unserer Zeit. Mit ihrer Arbeit, so Vizerektorin Manuela Baccarini in ihrer Laudatio, finde sie Antworten auf die Frage, wie kulturelle Produktionen, seien sie literarisch oder audiovisuell, zur Lösung von Umweltproblemen eingesetzt werden können. Dabei lege Konrad besonderen Fokus auf die Themen Plastikverschmutzung, Biodiversität, Klimawandel und Gesundheit und bemühe sich außerdem um die Ausbildung wissenschaftlichen Nachwuchses.

Diese Anerkennung unterstreicht die entscheidende Rolle, die die Geisteswissenschaften bei der Lösung von Umwelt- und Gesundheitsfragen spielen. Sie bestärkt mich, meine Arbeit in den Bereichen Environmental and Health Humanities als Wissenschafterin und Dozentin fortzusetzen, um zur weiteren Erforschung von Klimawandel und Umweltgerechtigkeit beizutragen.

Lucia Fuchslueger: Interdisziplinärer Ansatz zur Anpassung von Ökosystemen an den Klimawandel

Als zweite Nachwuchswissenschafterin wurde Lucia Fuchslueger vom Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung geehrt. Sie mache mit ihrer Forschung zu Auswirkungen von Trockenheit auf Bergwiesen die Notwendigkeit der menschlichen Anpassung an den Klimawandel deutlich, sowie die Dringlichkeit, Ökosysteme widerstandsfähiger zu machen. In ihrer Forschung integriere sie Ansätze der empirischen und theoretischen Ökologie und verbinde interdisziplinäre Ansätze, erklärte die Vizerektorin in ihrer Laudatio.

Diversität ist Wissenschafter*innen und in der Forschung schon sehr wichtig, aber es gibt noch einiges zu tun, um diese auch wirklich zu erreichen. Und gerade deshalb ist es so wichtig Gleichberechtigung zu fördern und auch oft ‚unsichtbare‘ Barrieren zu erkennen, um Dinge nachhaltig zu verändern. Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung.

Der Gesellschaftspreis Umwelt und Klima für Katharina Rogenhofer:

Unermüdlich und engagiert für die Aufklärung der Öffentlichkeit

„Die drängenden Probleme der Welt sind nur gemeinsam zu lösen“, erklärte die Vizerektorin, und gemeinsam heiße: Mit der vereinten Expertise, dem Talent und der Leidenschaft von Wissenschafter*innen aller Disziplinen zusammen mit engagierten Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, die sich für die sinnvolle Anwendung und den richtigen Umgang mit den wissenschaftlich erbrachten Erkenntnissen einsetzen. Für dieses Engagement steht Katharina Rogenhofer mit ihrer ganzen Person:

Als Initiatorin von Fridays for Future in Österreich und Sprecherin des Klimavolksbegehrens setze sie sich für mehr Bewusstsein und Handlungsbereitschaft in der Zivilgesellschaft ein. Dabei verbinde sie ihre Leidenschaft im Einsatz für eine nachhaltige Zukunft stets mit wissenschaftlicher Präzision und stütze sich auf die neuesten Erkenntnisse der Umwelt- und Klimaforschung. Das von Rogenhofer mitbegründete „Institut für Klimafragen“ KONTEXT fördere das Verständnis der komplexen Sachverhalte rund um den Klimawandel in der breiteren Öffentlichkeit. Für diese unermüdlichen und engagierte Arbeit, die Menschen aller Generationen zum Handeln motiviere, ehrte der Forschungsverbund Katharina Rogenhofer mit dem Gesellschaftspreis Umwelt und Klima 2024.

Dieser Preis gebührt allen, die in den letzten Jahren aufgestanden sind. Der Klimabewegung ist es zu verdanken, dass wir heute am Thema nicht mehr vorbeikommen. Und jetzt liegt es an uns allen, die Lücke zwischen Worten und Taten zu schließen.

Bericht: Lena Schmidlechner / Nora Gau