Lebensmittel gehen uns alle an. Sie sind mehr als nur Nahrung, sie prägen unser Leben und sind eng mit kulturellen Aspekten und Emotionen verbunden. Lebensmittel sollen eine gesunde Ernährung gewährleisten. Doch trotz der hohen Lebensmittelsicherheit in Österreich bleibt die Sorge, dass Umweltgifte über die Nahrung in unseren Körper gelangen. Diese Sorge ist verständlich: Lebensmittel werden nicht isoliert produziert, sondern in einer technisierten Welt, in der Schadstoffe aus unterschiedlichen Quellen allgegenwärtig sind. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt zudem auch, dass das Thema Schadstoffe in Lebensmitteln nicht neu ist und sich unser Verständnis von „Giften“ im Laufe der Zeit stetig verändert hat.

Sind die heute gemessenen Schadstoffkonzentrationen unbedenklich? Reichen die derzeitigen Methoden zur Risikobewertung von Schadstoffen in Lebensmitteln aus? Und wie beeinflussen unsere Wahrnehmung und unser Verständnis von “Giften” die Diskussion über gesundheitliche Risiken?

Diese Fragen gewinnen umso mehr an Bedeutung, als es unmöglich ist, jeden einzelnen Stoff umfassend zu testen. Allein in Kunststoffen, die auch zur Verpackung von Lebensmitteln verwendet werden, sind mehr als 16.000 Chemikalien bekannt, von denen ein Viertel als potenziell bedenklich gilt. Studien zeigen, dass Chemikalien aus Verpackungen in Lebensmittel übergehen können. Ein aktuelles Beispiel sind PFAS, die zu den so genannten Ewigkeitschemikalien gehören und über unser Trinkwasser, Pflanzenschutzmittel oder Verpackungen in Lebensmittel gelangen. Während die meisten PFAS, eine Gruppe von über 10.000 allgegenwärtigen Chemikalien, lange Zeit als unbedenklich galten, zeigen neuere Studien, dass eine Vielzahl dieser Verbindungen als hochproblematisch einzustufen ist. In Westeuropa werden bei bis zu einem Viertel der Jugendlichen, die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit empfohlenen Richtwerte für PFAS überschritten.

In einer Welt, in der ständig neue Substanzen entwickelt und verbotene Chemikalien durch andere, nicht selten genauso problematische Stoffe ersetzt werden: Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um Lebensmittel und unsere Gesundheit besser zu schützen? Sind die derzeitigen Bewertungsverfahren in der Lage, mit der Vielzahl bekannter und unbekannter Stoffe Schritt zu halten, auch im Hinblick auf eine chronische Belastung mit Schadstoffen in Spurenkonzentrationen? Welche innovativen Ansätze und wissenschaftlichen Methoden gibt es, um den Schutz vor Schadstoffen zu verbessern und die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen? Und wie beeinflusst unsere Geschichte und unser soziokultureller Hintergrund die Wahrnehmung und Bewertung von Risiken und Gefahren?

Eckdaten

Wann: 06.05.2025, Einlass 17:30, Beginn: 18:00
Wo: Obere Kuppelhalle, Naturhistorisches Museum Wien, Haupteingang – Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien

Ablauf

Begrüßung

  • Katrin Vohland – Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien
  • Manuela Baccarini – Vizerektorin für Forschung und Internationales der Universität Wien

Impulsvortrag

  • Thilo Hofmann – Professor für Umweltgeowissenschaften und Leiter des Forschungsverbunds Umwelt und Klima der Universität Wien

Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung

  • Giorgia Del Favero – Toxikologin an der Universität Wien
  • Monika Pietrzak-Franger – Kultur- und Literaturwissenschaftlerin an der Universität Wien
  • Friedrich Sövegjarto – Leiter des Bereichs Lebensmittelsicherheit bei der AGES
  • Helmut Burtscher-Schaden – Umweltchemiker bei Global 2000
  • Moderation: Marlene Nowotny, Wissenschaftsredakteurin Ö1

Anmeldung