AmazonFACE – Auswirkungen erhöhter CO2-Konzentrationen auf den Amazonas-Regenwald
Lucia Fuchslueger vom Centre for Microbiology und Environmental Systems Science der Universität Wien koordiniert einen Forschungsstrang im Rahmen des Projekts „AmazonFACE“.
Der Amazonas-Regenwald ist ein wichtiger Kohlenstoffspeicher, der unser globales Klima reguliert und potenziell einen Großteil der anthropogenen CO2-Emissionen ausgleichen könnte.
Überblick
Der Amazonas-Regenwald ist ein wichtiger Kohlenstoffspeicher, der unser globales Klima reguliert und möglicherweise einen Großteil der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen ausgleichen könnte. Allerdings wachsen große Teile der tropischen Wälder auf stark verwitterten Böden, und über ihre Fähigkeit, freigesetztes CO2 weiter zu binden, ist nur wenig bekannt. AmazonFACE ist das erste Freilandprojekt zur Kohlenstoffanreicherung in einem reifen tropischen Regenwald, das die Reaktionen aller Ökosystemkomponenten auf erhöhte CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre untersuchen soll – von der Physiologie der Blätter über das Baumwachstum bis hin zum Nährstoffkreislauf der Bodenmikroorganismen.
Die Hauptziele des Projekts sind die Verbesserung der Schätzungen der Kohlenstoffbilanz des Ökosystems, die Aufklärung der Wechselwirkungen unter der Erde an der Schnittstelle zwischen Pflanzenwurzeln und mineralischen Böden – der Rhizosphäre, wo der größte Teil der Konkurrenz um Nährstoffe zwischen mikrobiellen Gemeinschaften und Pflanzen stattfindet – sowie die Untersuchung der Auswirkungen auf die Waldhydrologie. Ein weiteres großes Forschungsgebiet sind die sozioökonomischen Veränderungen, die der Klimawandel in der Amazonasregion und für ihre Bewohner mit sich bringt. Dieses Projekt ist bislang einzigartig und wird es erstmals ermöglichen, Vegetationsmodellvorhersagen zu benchmarken und damit einen wesentlichen Beitrag zu unserem Verständnis der Ökologie tropischer Wälder zu leisten.